Bagosophie

Autosponsoring



Ereignet sich im Nachsinnen bagonalistischer Mehrschichtigkeit Sein?

Nach Vermutung diverser Kompetenzen wird der Bagonalismus nicht gelesen, sondern löst sich das Bagonalistische im Leser aus: Das darin Wesende wird erlesen.

Es geht weniger darum, das Gelesene zu zerdenken, vielmehr kommt es auf das sich Auslesende an sich an selbiges als das Schwebende im Schwersein unverständlicher Formulierungen zu akzentuieren, wodurch die Auslese akzeptabel wirkt.

Das Volumen der Weigerung, dem angedachten Gedanken assoziatives Da-Sein zuzumuten, führt das Seinesgleiche zur Gewesenheit des eigenen Umfangs, wobei der Verdacht auf Nichts, nicht aus Urangst vor etwas als Gewißheit, wegzudenken gewesen wäre.

Dembezüglich stellt sich die Frage, ob Bagonalistisches zu verdenken schwerer ist, als es nicht zu denken; ob es bagonalistischer wäre, das Gelesene nicht gelesen zu haben oder sich das Gedachte belesenerweise anzulesen.

Nachsinnlich west die Antwort im Vordenken.

Vordenken ist anfänglich die interne Gebärde, den zu denkenden Gedanken zu denken, als welcher sich danach seine Unverborgenheit zum Weiterdenken in das Seiende kontinuiert — es ziemlicht sich das Werdende an.

Erdenke sich Sein aus dem Nachdenken hin auf die Ankunft des Tatsächlichen Inhaltes in Anbetracht seines zukünftigen Verstandenhabens, würde sich dem Leser bagonalstischer Inhalte sein Werden fragmentarisch im Dasein suksessiv ansetzen, wenngleich er da, Da als Ort in seinigem Sinne vom Sein absetzt, um es sein zu lassen, wenn sich schichtweise das Zusammengedachte selbst überläßt.

Tatsächlich ist das Dasein im Bagonal-Gedachten über dem definitiv Formulierten zum Gedichteten luxuriös: Muß nicht Sein — Ist aber.

Es ist ein Vorhandensein ohne zwingende Dringlichkeit.

Im Sein des Denkens ereignet sich, innerhalb der Mehrschichtigkeit des Bagonalismus, ein Sosein des Empfindens, das sich im Bewußtwerden des Konsumenten weigerlich beweist, je weiter sich das Rezipierte entfaltet.

Hier entschichtet sich Sein.

Nicolai Sarafov: Bagosophie – Von einem anderen Sein-Sinn; aus: Fragmente, Frühling '93, S. 333

Laubacher Feuilleton 6.1993, S. 1

Komplette Fassung aus Überall ist Laubach folgt.

 
Di, 20.09.2011 |  link | (5277) | 1 K | Ihr Kommentar | abgelegt: Philosophisches


edition csc   (22.09.11, 11:46)   (link)  
Die bagonalistische Ballastung
der Begriffe


Am Anfang war alles sehr wenig. Erst mit der Zeit wurde das Wenige mehr. Mehr vom Wenigen. Von dem, was übrig bleibt, wenn die Klarheit einer Aussage bis zu aller Deutlichkeit ihres Inhaltes Morphosen zu erfahren hat — ein wenig mehr davon als nur das eine Wort von damals, das der jenige zu halten hatte, der es auch gab. Das waren aber Anfänger.

Heute befinden wir uns auf der nächsten Stufe der Rückentwicklung, und eine Metamorphose heißt hier mehr oder weniger eine Unterumgestaltung, mehr dem Inhalt zu Hilfe — weniger den Wörtern zu Liebe, denn wörtlich genommen kann sich eine Aussage inhaltlich getäuscht haben. — Inhalt kann beim Wort genommen werden, muß aber nicht.

Es findet der Versuch statt, eine hypothetische Zensur mit den Mitteln zu diesem Zweck zu umgehen: Nicht, daß sie es nicht gäbe, die vermutete solche, nun wäre sie aber auch kaum vorhanden, wären keine apokryphen Mechanismen präsent, um ihre Existenz zu bestätigen. Hier führen sich einige scheinbar unklaren Beispiele zur Klärung der angestrebten Deutlichkeit auf, die indirekt zu entstehen bemüht ist, wiederum ermöglichen sie zweideutig und erst spätgültig den Zugang zur undefinierbaren Klarheit.

Das Naturell der Zensur, und sei die auch nur eine imaginäre, sollte an sich zur Vorsicht ermahnen, somit eine Vertrauenskontrolle erträchtigen, die der tadelnden Zensur a priori zuvorkommt. Zwischen zwei zugelassenen Erlaubtheiten, die sich duldungsmäßig geziemen, wird ein Verbot kaum stattgefunden haben, denn hier sind die Feinde deiner Feinde auch meine Feinde. Hier findet das geheime Leben des Pinsels Nr. 6 statt, da treffen sich die Assoziationen der Vorbildung - hier übernimmt das Vertrauen die Kontrolle: Wo es offiziell nichts Harmiges gibt, dort kann sich dennoch etwas verbergen. Das Große Bagoxicon nennt es Bagonalismus, diesen gewissen Schlüssel zum Tor zwischen den jenigen Zeilen, die auf unlautere Inhalte hin der Prüfung hätten unterliegen müssen. Davon später.

Was das ist? Bagonalismus! Durch welche Metapher bestimmter Methoden kann die Logik des linearen Denkens umgangen werden? Bitte kreuzen Sie uns Ihre Antwort an oder schreiben Sie einfach direkt hin. Die richtigen Lösungen ergeben keinen Unsinn.

Im weiteren Sinne des Wortes und im engeren Gebrauch der Mittel zum Zweck erfühlt die Festlegung von Maßstäben zur Verhinderung der freien Meinungsbildung die Kriterien für Zensur. Art. 5, Abs. 1 d. GG: «Die Pressefreiheit und die Freiheit der Berichterstattung durch Rundfunk und Film werden gewährleistet. Eine Zensur findet nicht statt.» Abs. 2: «Diese Rechte finden ihre Schranken in den Vorschriften der allgemeinen Gesetze, den gesetzlichen Bestimmungen zum Schutze der Jugend und in dem Recht der persönlichen Ehre.» Und so weiter.

Folglich ist es Ehrensache, sich im Kleinmachen der anderen einzuschränken.

Hier — und wo auch immer zulande genießen wir dennoch eine, nicht einfach so zu formulierende Zensur: «Künstlerische Potentiale werden zwar erkannt, sind aber nicht erwünscht, da die Konzepte der Vermarktung den gängigen Geschmäckern unterworfen sind.»

Ergo: Zensur ist Geschmackssache, die von der dienlichen Kritik zensiert wird. Die Kritiker gelten im allgemeinen als Experten, solange das Gewissen durch das Diktat des Marktes nicht ersetzt wird; solange sie ihr Gewissen nicht benutzen, bleibt es sauber. Wie es der ISMUS so will, fördern Verhinderte Behinderte. Die Macht ist die Kompetenz. Die Mittelmäßigkeit ist an der Macht. Merkmal der Mittelmäßigkeit sind ihre durchschnittlichen Giganten.

Dilettantismus stillt die seichte Mentalität. Durchschnittliches und Ungenaues bilden die Neue Primitivität, Tummelplatz für Schickeria und Kulturknospen. Wer keinen künstlerischen Impetus besitzt, bedient sich der Ideologie, und alles wird bis zur Unverständlichkeit transparent.

Das Bedürfnis nach etwas kann man haben, wenn eine Erfahrung oder Vorstellung davon vorhanden ist. Je simpler die Erfahrungen, umso einseitiger sind die Wünsche.

Dem Menschen werden nunmal dessen Tätigkeiten zur Erfahrung. Die Erfahrungen und Fähigkeiten begründen die Urteilskraft. Wie bei der Liebe: Wenn man nicht wüßte, daß es sie gibt, man würde kaum darauf kommen, daß sie möglich ist. Das Wissen darüber kann man sich nicht anlesen, aber wohl erfahren. (In Weisheit zu tauchen, ist doch nicht, wie in Wissen zu versinken.) Die Kunst: Man kann sie erfahren, dann wissen wir, was das ist.

Das Bedürfnis nach Kreativität, Kunst, Originalität ist umso größer, je weniger man Kunst, Originalität, Kreativität vermißt.

Die Enthaltsamkeit, das Vergnügen an den Dingen, welche wir nicht kriegen, kann keine Tugend sein bei Dingen, die es nicht gibt. Die Anbetung der Kunst ohne Kunstwerke ist ein ideologisches Vorurteil, das gelegentlich als Maß für Kreativität gilt. Ich behaupte: Das Maß aller Dinge ist das Maß selbst — was zu erfahren wäre. Wer streicht hier durch?

So formuliert, läßt diese Frage zumindest eine Antwort offen: Wer wählen darf, hat die Wahl!
Meinen Kommentar dazu mußte ich allerdings ..., denn was sich nicht gehört, wird ebenfalls gestrichen. Diversifikationen sind zu vermeiden. Ich bin so frei! Und weil ich zur Freiheit verurteilt bin, darf ich in der Subjektivität die Objekte meiner Suche finden:

Ich bin in Sofia (Bulgarien), in diktatorischen Zeiten, aufgewachsen, in einer intellektuell-künstlerischen Mitte, in der Umgebung von Menschen, die sich einer eigenen, querdenkerischen Sprache bedienten, um von den Spitzeln nicht verstanden zu werden. Diese Leute hatten untereinander riesigen Spaß, trotzdem alles Verbotene gesagt zu haben. (Zu didaktischen Zwecken ein Zitat von Andreas Kilb, in Die Zeit Nr. 40/1994: «Ein Unterschied zwischen Demokratie und Diktatur besteht darin, daß es in allen Demokratien ein eingespieltes Modell von Öffentlichkeit gibt. Diktaturen dagegen kennen keine Öffentlichkeit. An deren Stelle tritt die Zensur. Ihr Verhältnis zur Kunst ist prinzipiell zweideutig, weil sie einerseits jede kulturelle Freiheit unterdrücken will, andererseits auf das Kulturelle als ihren Widerpart angewiesen ist. Ohne Kultur keine Zensur. Deshalb trachten die Zensoren wie routinierte Boxer danach, ihren Gegner bis zuletzt auf den Beinen zu lassen. Erst in der Krise des Systems, in den Zeiten der ‹Säuberung›, greift die Zensur zum totalen Verbot.»)

Als ich nach Deutschland kam, hatte ich neben meiner Dankbarkeit für die neue Heimat auch die Beobachtung zu verdauen, daß die Menschen doch gleicher sind als ihre Unterschiede: nichtssagende Reden, bürokratische Strukturen, Verlust an Werten, konsumorientierte Gesellschaft auch im Bereich von Kunst und Kultur. Drüben wie hüben ist die Liste der Real-Parodien so breit wie lang. Jetzt hieß es, geistig zu überleben, mit den Mitteln der Logik die Logik zu umgehen. Ja! So entstand die indirekte Deutlichkeit der undefinierbaren Klarheit — der Versuch, sich zwischen den Zeilen kreativ zu bewegen und zu äußern in Bild, Wort, Ton und in der Tat, weit entfernt von jeglichem Ideologismus.

Die Ernsthaftigkeit der Sache definiert sich nicht durch den Ernst als solchen: «Wie vorausgesehen sind wir geneigt, in Übereinstimmung mit vorläufigen Erwähnungen eigenständnisgemäß der vorlauten Kritik-an-die-Zensur betreffend hauptamtlich über neu aufgestellte Dienstwege formhalber laut Weisung und ohne Gewähr den Einschränkungen zur rückläufigen Entwicklung arttypische Maßnahmen VERNEINEND hinzuzufügen.»

Wenn die Wörter kommen, ist die Sache weg.

Die Moral daraus: keine!

Alles, zu was der Mensch noch taugt, kann vom Schicksal gegen ihn verwandt werden. Mein sechster Sinn sagt mir, daß die meisten in der Regel nur fünf haben. Hoffentlich ist das nichts Ernstes.

Die guten Absichten auf dem Weg in die Zukunft und meinen mahnenden Zeigefinger könnte ich mir bestenfalls ins Ozonloch stecken — alle gemeinsam könnten wir es auf diese Weise stopfen: Auch Du, mein Sohn netto, brutto, tara ...

Man handelt nur zweimal — jetzt oder nie. Letzteres fällt aus, und was bleibt, ist JETZT, weil JETZT weder gestern noch morgen sein kann. ‹Jetzt› stellt dieser alles zu vergegenwärtigen bemühte Augenblick dar, den es nicht gibt — dennoch präsentiert sich JETZT als das zusammenfließende Moment zwischen Vergangenheit zu werden drohender Zukunft. Wenn das Gewesene wieder wird, oder das Werdende, das man vergessen hat, dann ist das Schrägnämliche dazwischen im Kommen: Jetzt soll das Seiende. Dieser unbeschreibliche, kaum wahre, nur durch seine offiziellen Zeilen definierbare Widerstand, so quasi der Widerspruch zum NACH wie VOR, war, wird, und ist dehnbar eingeschränkt in seiner zeitlosen Aktualität — wodurch auch die Vermutbarkeit des Bagonalismus in aller Gegenwart erwiesen wird.

Folgendes sagt nicht besonders viel aus, aber das sagt es vielen Menschen: Spätestens ab hier bin ich dafür, nichts Entgegengesetztes behauptet zu haben, wenn es heißt JA oder NEIN! Heute leben wir schließlich in einer Zeit, die gestern noch unsere Zukunft war. Die schlichte Sturheit im Umgang mit der Gestaltung geschichtlicher Vorgänge, z. B.: die bemannte Darstellung von seiner Story einerseits und das Entmannte in Herstory gegenseits, in eine politische Landschaft hineininterpretiert, dort, wo jeder Frosch sich zum Prinzen erküßt — diese Geschichte verlangt nach mehr Superlativen, nach mehr Poesie bei Sparmaßnahmen, wie gesagt: «Die fundamentale Untermauerung verlangt nach mehr Prosektilastik. Die nicht unweitverbreitete Gezwitterung, (meine?) Damen und Herren, ist in dieser (peinlich) unserer Landschaft, die abzuschaffen wir enorm bemüht sind, nicht zu unterschätzen. Wir vertreten hier die Estagonie, und ich verspreche.»

Unter Vorbehalt der Überwachung vom Inhalt folgender Feststellung ist dies zu vermerken: Die Programme gesellschaftlicher und politischer Organisationen sind abstrakter als das Verständnis für ihre Notwendigkeit.

Als Angelegenheitshalter hierfür wurde ich deutlich darauf angesprochen, ob eigene Meinungen in Fragen des IDEOLOGISMUS in Frage kämen, ob ich meine wahre Zuständigkeit nachweisen könnte, die mich dazu berechtigt, Leser mit Ansichten zu konfrontieren, die fraglich sind. Wenn es jemand für würdig genug findet, mir diesbezüglich Fragen zu stellen, dann bin ich fragwürdig — somit auch dieser Würde bürdig. Daher historifiziert sich das Fragliche rückwirkend wie künftig, und beinahe zum Trotz der Auffassung, es stelle sich so dar, als wäre es schon in die Geschichte eingegangen, wirkt das Gefragte fraglich gekonnt. Die Frage grenzt hier nicht an die wahrscheinliche Sicherheit möglicher Antwort — es west das Fragliche in seiner Ziemlichkeit, denn es geziemt sich nicht, aus der Ernsthaftigkeit des Gefragten ein Opfer der Lächerlichkeit ganzer Generationen zu gestalten.

Was heißt hier Widerstand?

Wogegen ist man dafür?

Für etwas zu sein, ist zunehmend schwieriger, als Nichtdafürsein einfach ist. Der Widerstand aus der Sicht einer Opposition zur Position des Widrigen in sich ist der Stand einer Haltung, die dagegen zu sein scheint, solange sie nicht dafür ist - die Mentalität eines des öfteren Vorkommenden, der mit dem Standpunkt der scheinbaren Undurchlässigkeit von unzulässigen Bedürfnissen kokettiert. Also liegen wir richtig in der Annahme, daß Widerstand eine Standard-Haltung des Nichteinverstandenseins bedeuten kann und somit die einfache Enthaltung darstellt, als Stellung des permanenten Mangels an positiven Überlegungen, die konträr zur Ursache für den Kontrapunkt zum Gegenteil eigenen Fallens,

Fa,
Mi,
Re,
Do sind.

Hätte man dies rechtzeitig in Erfahrung bringen können, wüßte man es heute erst recht, müßte man keine Theorie in praktizierende ISMEN umsetzen, redete man nicht so dumm daher, heraus, in die Weltgeschichte hinein, mit ohne und keine Revolutionen, um mit Halbbildung ganze Kulturen zu zu zu!

Allerdings ist es nicht lange her — als die Erde noch flach war. Wir befinden uns erst im zweitausendsten Jahr nach Christus und vor seiner Lehre. Als ich meinen Vorgesetzten gebeten hatte, mir noch eine Chance zu geben, sprach er zur Kündigung: «Wenn du zwei Tritte hast, gib den einen deinem Nächsten.»

Theoretisch wollte ich ihm etwas vorsingen, praktisch hat er auf mich gepfiffen. Es ist schwierig, etwas vorzumachen, das nicht das Gegenteil von dem bewirkt, was man dabei vermeiden möchte, falls das klar ist.

Zensier' dich selbst, dann hilft dir Gott. Tote sterben nicht. Im Frühling lenzt es.

Der Ozean hat Dauerwellen. Das macht Rhein gar nichts.

Sokrates gab auch zu, daß er von NICHTS eine Ahnung hatte, indem er gestand, daß er nichts weiß, weil er dies wisse: nicht, daß er nicht wisse, was er weiß.

Nur wenn nichts nichts ist, ist nichts nichts. Wenn alles nichts ist, ist Gott nicht alles, denn nichts ist alles, und alles was ist, ist nicht alles. Mein Gott, bei allem, was ist, bist Du alles, oder gibt es Dich wirklich? Wir reden da über Dich und die Welt, und ich frage mich, ob es dazwischen auch Dinge gibt, solche, die mit alldem nichts zu tun haben: Die schönste Frau z. B., weit und breit. Was nicht wiegt, sollte man leicht nehmen, man braucht nicht einmal über Nichts zu schreiben, geschweige denn, was zu sagen. Wozu sich noch über die hinterschiedlichsten Inhalte Gedanken machen, die nachweislich zu nichts führen. Dazu noch ein paar abgestandene Worte: mit anderen Worten: Bleiben wir bei der Zwischenmäßigkeit aller Zeilen: Was braucht die Welt mehr als mich zum Mittelpunkt. Nun stauen sich mit der Dauer der Akzeptanz gewisse Tendenzen an, die durch ihre Anhäufung das vorhandene Verständnis dafür verändern: Was kann denn schon die Morgenstunde haben im Munde? »Ja, Chef«, sagte Gott an dieser Stelle -»es ist weder ein Kunstwerk, noch ist es ein Kunststück, dies zur Kunst zu erklären.« (Sieben Kulturträger mit einer Klappe — beim Versuch, Gott an die Hoden zu packen.)

Andere glauben das wirklich — Ihn an Seinen gepackt zu haben:

Lieber Napoleon,
um noch einmal auf Deine Frage zurückzukommen: Unter den schon erwähnten Umständen und aus der Sicht der luziden Unbedingtheit scheint die Stelle Deiner zweifelhaften Gewesenheit dem Eiffelturm nicht gewiß zu sein, denn: Die louvrische Stätte der Toten Künste, damals für Dich noch ein Platz der Harmonie zwischen Elyseeischen Gefieldern, fordert von Unserer Dame an der Seine das Überdauern dieser Stelle, erst als spätere Tatsache in Sachen Deiner früheren Untaten zu segnen.
Ja, Napi, nein, da ist kein Platz mehr für Deine pigallischen Neigungen. Die Abfallprodukte Deines Ehrgeizes bleiben dort, wo Du nicht zu sein hattest: eine Million Knochen in der Ferne, soweit man es im Fernsehen überblicken kann.
Hand zwischen Knöpfen aufs Herz: Warum hast Du die Mittel geheiligt und den Zweck gezinkt; uns für dumm verschrottet und den Schrott geadelt? Ich sag's Dir: Um einen Marmorhimmel über Deine Vergangenheit errichten zu lassen, denn dann richtet Dich auch keiner mehr zu Grunde — im Grunde kann es Dir egal sein.
Hi, Heiliger, die anderen aller Länder sind auch schwer im Kommen. Bis dann, verkanntes Rumpelstilzchen.

Hübsche Frau bekam Glatze. Ihr Gesicht zog sich gegen die Mitte zusammen und ließ die Gerade ihrer Kurven ahnen. Mensch, was waren wir damals für Beobachter!

Dort, wo sich Zusammenhänge im Zwischenraum zwänglich unterknödeln lassen, da durchwurzelt sich das Kaumgeahnte im Satz zum Inhalt: Am besten, man bestellt einen Garten, und wenn er kommt, sprengt man ihn!

Auch im kleinsten Bereich setzen sich die Dinge, vom Urknall abgeleitet, scheinbar idyllisch fort — der intime Bereich, der Kosmos, an der Stelle, wo sich Makro in Mikro, in die kitschigste Kleinigkeit des Erdenballs fortsetzt, um in die nächstbeste Weltanschauung als allumfassendes Weltbild des Universums zusammenschrumpfen — dieser Kosmos läßt sich im Fahrwasser der Großen Meinungen folgendermaßen definieren:
«Vereinzelt vereinigen sich die vorgezeichneten Ansichten als individuelle Begegnungen von einer durch separate Anschauungen zerteilten Wahrheit, die aufgrund der partikulären Struktur ihrer Ganzheit in Wechselbeziehung mit sich selbst statisch hin und her schwankt und dadurch den Raum endlos begrenzt.»

Auf der Suche nach dem Paradies sprengt der Mensch die pflanzliche Welt — woraus man schließen kann, daß der Mensch, der auf der Suche nach diesem oder jenem ist, der Mensch ist, der dies oder jenes noch nicht gefunden hat.

Was hat eigentlich das Finden hier noch zu suchen?

Menschen werden gefragter als beantwortet!

Gibt es überhaupt einen Sinn im Leben?

(Ja zu Nein ist Nein!
Nein zu Ja ist Nein!)

Nur am Anfang und am Ende. Dazwischen lache ich mich tot. Mit an Ziemlichkeit grenzender Unwahrscheinlichkeit ist die Schöpfung ein Zufall, eine Kreation der Umstände, und der Geist ist ihr Selbsterhaltungstrieb, d. h., der Geist treibt Selbsterhaltung, indem er für die Schöpfung umständliche Zufälle kreiert. Der Mensch besteht zum meisten aus Wasser, weitere weniger überwiegende Anteile seines Bestandes bilden den Zusammenhalt, und nicht zuletzt machen die Gedanken den Rest aus. Der Logik dieser Gedanken nach zur Folge besteht der Mensch zu 95% aus Wasser, zu 4% aus Kohle, Kalk, Pulver etc., und den Rest kann man sich denken.

Daher verdaue ich rein hauptlich die Relativität mancher Theorien und bin darauf bedacht, zum harmlosen Abschluß dieser Kritik der reinen Zensur zu kommen, doch dann, wenn ich aus der Theorie die Moral gezogen habe: «Muß ich denn heute essen, wenn ich morgen wieder Hunger haben werde?»

Falls ich mal sterben sollte, dann nur über meine Lache.

Nicolai Sarafov

Überall ist Laubach, S. 151ff.







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